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Interviewreihe 2012 - Teil 4
Die Interviewreihe 2012 soll sowohl ein geschichtlicher als auch ein geographischer Schwenk von West nach Ost sein. Mit Interviewpartnern der ersten Generation, über Nachwuchstalente und Nationalteam-Spieler, erfahrenen Coaches, teilweise sogar aus dem professionellen Baseball, bis hin zu Wieder-Aufgestiegenen, ist diese Reihe mit Persönlichkeiten bestückt, die aus Baseball-Austria nicht mehr wegzudenken sind.
Claus Seiser, Nationalteam-Shortstop und Stammspieler der Wr. Neustadt Diving Ducks, ist unser jüngster Gesprächspartner:
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| | Buffer | ABF: Die Diving Ducks haben sich in den letzten Jahren in der BBL neu erfunden. Nicht nur spielerisch hat sich der Verein verjüngt, auch in der Organisation und im Coaching haben sich die Wiener Neustädter praktisch neu orientiert. Ihr habt gegen die Vikings in der Relegation gewonnen und euch so fix für die ABL qualifiziert. Wie sind deine Erinnerungen daran?
Claus Seiser: Diese Relegation zu spielen war eine Gefühlsachterbahn wie keine Zweite. Da wir das erste Spiel in Wr. Neustadt gewonnen haben, war ich ziemlich zuversichtlich, dass wir den Aufstieg mit einem zweiten Sieg schnell absichern würden. Dem war leider nicht so, denn wir alle hatten Probleme im zweiten Spiel Fuß zu fassen und konnten die Runs der Vikings nicht mehr aufholen.
Im dritten Spiel hatten wir auch wieder Probleme uns zu behaupten und haben dadurch sehr viele Fehler sowohl in der Offense als auch in der Defense gemacht, während die Vikings moralisch aufblühten. Die Extra-Innings waren spannungsmäßig das Schlimmste: Des Öfteren kam die Situationen auf, dass die Vikings mit einem Single das Spiel gewinnen hätten können. Nicht nur unser gutes Relief-Pitching hat uns aus diesen Situationen herauszubebracht, auch durch unser konzentriertes Hitting konnten wir schlussendlich doch in Führung gehen und somit gewinnen. Das Gefühl das ich hatte, als wir das letzte Out machten, war eines der schönsten, das ich in elf Jahren Baseball spielen erlebt habe.
Nach dem Aufstieg in die ABL dürfen sich die Ducks neben der Verstärkung durch Julio Diaz auch über die Rückkehr von Clemens Cichocki freuen, der das junge Team sowohl als Schläger aber auch als Pitcher verstärken soll. Du konntest im Vorjahr bereits ABL-Luft mit den Wanderers schnuppern, also weißt du was dich erwartet. Wie geht es dem Rest des jungen Teams mit dieser Aufgabe?
Ich bin zuversichtlich, dass meine Kollegen mit dem Niveau klar kommen. Sie freuen sich schon, sich endlich beweisen zu können und werden zeigen, warum wir aufgestiegen sind.
Foto: privat;
Claus Seiser ist 18 Jahre alt, wurde 2010 zur MLB-Academy eingeladen und ist aktuelles Mitglied der ABF-Leistungsgruppe Ost. 2011 schaffte er mit den Wiener Neustadt Diving Ducks den Wiederaufstieg in die ABL und spielt seit 2011 im Herren Nationalteam.
Du warst 2011 mit dem Herren-Nationalteam in Antwerpen und hast dort im Nu die Position des Starting Shortstops übernommen. In der Lineup hast du dich zwischen österreichischen Baseballgrößen wie Christian Tomsich, Gregor Klinc oder Peter Ferak Jr. wiedergefunden. Wie fühlt man sich da als 18-Jähriger?
Es war eine Ehre mit den besten Spielern, die Österreich zu bieten hat, in solch einem Turnier zu spielen. Ehrlich gesagt kam ich mit der Erwartung nach Antwerpen, nicht sehr oft eingesetzt zu werden. Doch als mir gesagt wurde, dass ich den Spot als Shortstop einnehmen soll, war ich ziemlich verblüfft und doch sehr glücklich darüber, mein Land repräsentieren zu dürfen.
Natürlich fühlt man sich am Anfang nicht sehr gut ins Team integriert, aber das änderte sich schnell. Denn mit solchen Spielern zu trainieren und Zeit mit ihnen zu verbringen festigte das Band zwischen uns. Es war toll mit solch speziellen Individuen ein Team zu bilden und von ihnen zu lernen.
2010 durftest du mit deinem Bruder Clemens und Philipp Brenner an der MLB-Akademie teilnehmen, zu der nur die talentiertesten Youngstars Europas eingeladen werden. Was für Erfahrungen konntest du dort sammeln?
Mit den 50 besten Baseballern aus ganz Europa in einem Camp trainieren zu dürfen, war eine Erfahrung, die ich nie mehr vergessen werde. Mit einem einzigartigen Coaching Staff wie Art Howe, Walle Joiner, Barry Larkin (Hall of Famer), German Geigel, Bruce Hurst etc. zu trainieren, war eine Bereicherung an Wissen, welches man nur sehr selten zu Verfügung gestellt bekommt.
Nicht nur in punkto Hitting und Fielding habe ich viel gelernt, sondern auch wie man mental für das Spiel bereit sein muss. Ich habe die Zeit dort sehr genossen und habe sehr viel in Sachen Baseball gelernt. Ich hoffe, dass ich wieder ausgewählt werde, um das nächste Mal dabei sein zu dürfen.
MLB-Academy, letztes Jahr im Herren Nationalteam und 2012 mit den Ducks in die ABL. Wie soll es für dich jetzt weiter gehen? Zukunftsvisionen, Träume?
Ich habe schon immer davon geträumt, dass ich diesen Sport professionell ausübe. Ich hoffe, dass ich vielleicht irgendwann einmal ein Angebot bekomme um für jemanden zu spielen. Wenn ich mit der Schule fertig bin kann es sein, dass ich für ein Jahr vereise um in einem anderen Land zu spielen, um dort Erfahrungen zu sammeln.
Claus Seiser bei der EM-Vorbereitung in Mainz - Foto: Joe Yun;
Was wünscht du dir für die Zukunft von Baseball-Austria? Sind wir auf dem richtigen Weg, um diese Ziele zu erreichen?
Ich weiß, dass es früher noch mehr Probleme gab, aber ich weiß auch, dass Baseball-Austria die Lösungen schon parat hat. Das einzige was ich mir wünsche ist in Österreich spielen zu können.
Ein kurzer Word-Rap zum Abschluss:
Ost-West: Keine schlechte Idee
Double-Play oder Sac-Fly: Double-Play und danach das Sac-Fly
Mein bester Spielzug: Unassisted Triple-Play (Europameisterschaft Rom)
Mets oder Yankees: Mets
Größter Erfolg: Auswahl in die MLB-Akademie
Meine Schwäche: schnelle Frustration
Zu Baseball gehört: ein Schläger
In 10 Jahren bin ich: professioneller Baseballspieler
Lieblingsbase: Second
LINKS:
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