28. Juni 2014
Preview - Runde 9
Die Austrian Baseball League ist ab Samstag wieder in voller Besetzung zurück. Nach dem Europacup, bei dem die Metrostars sogar bis ins Finale ihres Qualifikations-Turniers gekommen sind, die Wanderers aber eher unter den Erwartungen geblieben sind, gibt es in der 9. Runde der ABL wie gewohnt sechs Spiele bzw. drei Doubleheader.
Diving Ducks
Vienna Wanderers
Die Vienna Wanderers haben eine harte Woche hinter sich. Bei einem gut-besetztem Qualifier in Antwerpen konnte der Meister kein einziges Spiel gewinnen. Gegen Ende der Woche war dann klar, dass man den Europacup 2014 schnell abhaken und sich wieder auf die ABL-Saison konzentrieren will. Als Gegner beim Wiedereinstig in die Liga ist man Auswärts gegen die Diving Ducks gefordert. Das letzte Mal als man sich mit den Wiener Neustädtern messen konnte war dies im Halbfinale 2013. Die Diving Ducks waren damals allerdings noch ein anderes Team. Nur noch der Grundstock, die jungen Talente, ist noch da. Größen wie Clemens Cichocki oder Ryan Kroko sind von Dannen gezogen.
Von einem Playoffplatz sind die Flugenten heuer auch wesentlich weiter entfernt als im Vorjahr. Nach dem Vizemeistertitel 2012 wollten die Ducks zu Überfliegern aufsteigen, doch trotz dreier Importspieler und einem zusätzlichen Coach schaffte man es gerade einmal auf den vierten Platz. Mittlerweile ruht das Gewicht auf den Schultern von Spielern, die vor drei Jahren noch als Rohdiamanten gehandelt wurden. Genügend Zeit geschliffen zu werden blieben Spieler wie Claus Seiser, Ferdinand Obed oder Jan Alteneder aber nicht. Die beiden Venezolaner Roldan Ochoa und Jairo Marquez sind stärken den Eigenbauspielern ein wenig den Rücken und vor allem Ochoa leistete als Pitcher tolle Arbeit.
Die Ducks werden an diesem Samstag wohl versuchen die Wanderers nach einer erfolglosen Woche am falschen Fuß zu erwischen. In Spiel 1 könnte das allerdings alles andere als einfach werden. Matthias Scheicher konnte in seinen fünf Starts erst einen Win verbuchen und der war gegen das Tabellen-Schlusslicht.
Für die Wanderers ist ein Sieg am Samstag bitter nötig. Einerseits um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten, andererseits um sich wieder das nötige Selbstvertrauen zu holen. Spiel 1 wird wohl Felix Zimmerle als Werfer bestreiten. Gegen die Indians hat er schon einmal eine ganz solide Performance abgeliefert, die aber auch Potential zum Ausbau hatte. Die Offensive der Ducks wird von Jan Alteneder, Jairo Marquez und Ferdinand Obed angeführt. Im hinteren Teil der Schlagreihenfolge sind allerdings nicht die erfahrensten Schlagmänner aufgestellt.
Spiel 2 hat das Potential äußerst spannend zu werden. Nach dem Abgang von Jason Kilby müssen die Wiener ohne wirklichen Import-Pitcher antreten, was gegen Ochoa, der drei seiner fünf Starts in Siege verwandeln konnte, sicherlich nicht einfach wird. Eine der Schwächen der Ducks ist allerdings auch die mangelnde Abgebrühtheit in der Defensive. Ohne Rückhalt könnte es selbst für den Venezolaner schwer werden. Denn alleine hat ein Spieler noch selten ein Baseballspiel gewonnen.
Stockerauer Cubs
Dornbirn Indians
Wie an durchschnittlich jedem zweiten Wochenende reisen die Indians an diesem Richtung Osten. Im Norden von Wien warten die Cubs auf die Vorarlberger, denen man erst vor einer Woche gegenüberstand. Nach einem klaren Sieg in Spiel 1 gaben die Stockerauer in Spiel 2 eine Führung aus der Hand und fuhren somit mit einem Split nach Hause.
Dabei hatte man sich für Spiel 1 eigentlich mehr, nämlich Spannung, erwarten können. Paul Astl erwischte allerdings keinen guten Tag und ließ sich von den bärigen Schlagmännern der Cubs überrollen. Ganz insgesamt lief in der ersten Partie vergangene Woche nicht alles rund für die Vorarlberger. Es waren die kleinen Puzzlesteine im Spiel der Rothäute, die an diesem Tag nicht zusammenpassten haben. Das Pitching von Michael Schneider war gut genug und ließ die Batter aus dem Ländle das gesamte Spiel nicht viel anstellen.
Am Gameplan müssen die Niederösterreicher also nicht viel ändern. In der Offensive fand man gegen Astl das richtige Mittel und innerhalb von sechs Tagen wird man die Rezeptur dafür wohl noch nicht ganz vergessen haben. Wenn die Defense auch diese Woche hält, so haben die Cubs die deutlich-bessere Ausgangssituation.
Spiel 2 verlief vergangenes Wochenende eher skurril ab. Das Spiel begann ruhig, doch Dustin Ward, der gegen die Wanderers noch sehr solide wirkte, fing im dritten Inning an zu straucheln und brach im vierten dann komplett zusammen. Eine 9:1-Führung für die Cubs wirkte trotz Sandplatz in Dornbirn aus wie die sprichwörtliche gemähte Wiese. Doch es sollte anders kommen, denn auch Derek Bettinson wurde von den feindlichen Schlägertrupps aus dem Ländle überrumpelt und ließ im sechsten Inning dann gleich 7 Runs und damit auch den Ausgleich und die spätere Führung zu. Dan Hall übernahm bei den Indians und pitchte das Spiel letztendlich ins Trockene, um zumindest noch den Split zu retten.
Wie das an diesem Wochenende aussehen wird, könnte für alle Beteiligten interessant werden. Derek Bettinson scheint zwar für ein paar Innings lang einen guten Pitcher abzugeben, lang dürfte es allerdings nicht dauern seine Wurftaktik zu durschauen. Ähnliches gilt für Ward, der im Moment wohl eher für die Closer-Rolle geeignet ist. Eventuell könnte Mark Brunnthaler wieder einmal einen Start für die Cubs bekommen. Ihn haben die Indians noch nicht wirklich gesehen und an einem guten Tag kann der 22-Jährige einigen Battern Kopfzerbrechen bereiten.
Vienna Metrostars
Attnang Athletics
Die Athletics, so scheint es, haben den Anschluss an das restliche Feld in der Tabelle bereits verloren. Doch der Zug ist noch lange nicht abgefahren, denn die Diving Ducks sind nur drei Siege entfernt. Das sind zwar drei Mal soviele wie man bisher einfahren konnte, doch die Hoffnung stirb auch in Oberösterreich zuletzt. Den ersten Versuch die Winning-Percantage in die Höhe zu treiben können sie am Samstag in einem Doubleheader bei den Vienna Metrostars machen.
Die Wiener waren in der Vorwoche in Weißrussland, genauer in Brest, im Europäischen Baseballgeschäft tätig und konnten dort einen guten Eindruck hinterlassen. Nach einer soliden Gruppenphase scheiterten die Blau-Orangen erst im Finale gegen das Heimteam, das an diesem Tag einfach stärker Aufgestellt war. Kein bisschen Müde sondern hungrig nach neuen Erfolgen sind die Metrostars nun wieder in der Austrian Baseball League zu Gange.
Für Athletics und Metrostars ist es das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison. Die Attnanger kommen zwar immer gerne nach Wien, doch bei den letzten Spielen gegen den Rekordmeister war man selten vom Glück verfolgt. Auch heuer wird es nicht einfacher, denn die gut-abgestimmte Offensivabteilung der Mets kann es mit jedem Pitching-Typ aufnehmen. Auch Felix Wilhelm oder Lucas Büscher werden wohl kein großer Dorn im Auge sein. Vielleicht, vielleicht, jedoch macht ein weiterer alter Hase sein Comeback. Nach Dave Burns, Harald Pointner und Andre Gruber könnte auch Walter Strasser wieder für die Oberösterreicher auflaufen und dem jungen Team eine kräftige Motivationsspritze verpassen. Wie es seinem Wurfarm wirklich geht wissen aber nur die Baseballgötter und auch die sind sich wohl nicht ganz einig.
Jenen Motivationsschub könnten die Schützlinge von A’s-Headcoach Mark Pain auch gut gebrauchen! In der Offensive läuft es nach wie vor nicht nach Wunsch und auch in der Verteidigung ist man eher am Geschenkeverteilen als am Outsverwerten. Zu viele Fehler darf man sich gegen die Metrostars allerdings nicht erlauben. Mit Jakob Simonsen wird wohl wieder ein Pitcher am Mound stehen, auf den Coach Tim Patrick voll vertraut. Auch Stefan Ludescher oder der College-Rückkehrer Richard Alzinger sind Optionen.
Auch wenn die Athletics nun mit einem Import-Pitcher antreten, steigen die Chancen für einen Sieg nicht unbedingt. Die Gründe dafür wurden bereits erwähnt. Tim Jones, der heuer als Verstärkung für die Werferposition geholt wurde, hat den Metrostars in Weißrussland gute Dienste geleistet, doch im Finale wollte es nicht so ganz klappen. Sollte der US-Amerikaner gegen die Athletics ebenfalls nicht klappen, so können die Metrostars immer noch auf JT Hilliard zurückgreifen.
Die Metrostars dürfen sich also auf die Rückkehr in die ABL freuen. Zum Einstieg sind die A’s den Blau-Orangen wohl gerade recht. Für die A’s hingegen ist es so und so nicht unbedingt einfach, doch auch an diesem Samstag müssen sie wieder alles auf eine Karte setzen um mit zumindest einem Sieg nach Hause zu fahren.
LINKS: