4. Oktober 2014
ABL - Finale 2014
Vienna Metrostars
Dornbirn Indians
Am Samstag, das war schon vor Spiel 6 klar, wird die Entscheidung um die Österreichische Baseballkrone fallen. Die Dornbirn Indians kamen mit einem 3:2-Vorsprung in Spielen in die Hauptstadt. Ihnen fehlte gegen die Vienna Metrostars nur noch ein Sieg zum ersten Titel seit 2003. Bei einem Sieg der Wiener, sollte die Entscheidung über Gold in Spiel 7, dem letzten Spiel der Finalserie fallen.
Der Auftakt für die Vorarlberger lief allerdings nur teilweise nach Maß. Die Mannen aus dem Ländle konnten zwar gleich mit ihren ersten beiden Schlagmännern je einen Hit landen, damit sollte das erste Offensivlüftchen aber auch schon wieder verweht sein. Anders die Metrostars: Diesmal zeichneten sich die Hauptstädter, die in Spiel 6 unter Zugzwang standen, durch Chancenauswertung aus. Im ersten Inning nützten sie nach einem Schlag einen Error der Indians-Defense und verwerteten den ersten Run sofort. Auch im zweiten Spielabschnitt konnten die Wiener nach eine Hit und einem Stealing durch einen Schlag ins Centerfield das 2:0 verbuchen.
Im dritten Inning blieben die Wiener erfolgreich und konnten nach einem Double alle drei Bases beladen. Auch wenn mehr möglich gewesen wäre, nahmen die Metrostars immer noch einen Run aus der Situation mit und führten somit um drei Zähler. Erst beim vierten Versuch konnte Dustin Ward die gegnerischen Batter bändigend und sorgte für drei schnelle Outs.
Die sonst so starke Offensive der Indians konnte sich in der ersten Hälfte des Spiels noch nicht richtig durchsetzen. JT Hilliard erwischte einen guten Tag und nach den beiden Hits der Gäste zu Spielbeginn, dämmte er das Angriffsspiel der Indians fast bis zur Gänze ein. Die Defensive trug das Ihrige dazu bei und sorgte mit sehenswerten Doubleplays für zusätzliche Outs.
Nach nur fünf Innings geriet Dustin Ward wieder ins Straucheln. Die Metrostars landeten einen Hit nach dem anderen und stellten so auf 4:0. Von da an hatte der Indians-Pitcher nun seine Probleme mit der Kontrolle über seine Würfe. Nach zwei Walks folgte ein Pitch am Catcher vorbei, der das 5:0 für das Heimteam ermöglichte. Ein weiterer Hit, diesmal von Florian Niel, brachte zwei weitere Runs für die Metrostars nach Hause.
Die Durchschnittstemperatur in der Indians-Bullpen stieg, denn Dan Hall wärmte nun auf. Nachdem die Indians im sechsten Angriffsversuch wieder keinen Punkt erzielen konnten, kam Hall dann auch als neuer Pitcher ins Spiel. Der Wechsel trug auch gleich Früchte, denn von nun an gab es für die Batter der Metrostars nicht mehr viel zu holen.
Doch auch die Schlagmannschaft der Gäste konnte keinen Druck ausüben. Drei schnelle Outs zu Beginn des siebenten Innings unterstrichen die tolle Leistung von Metrostars-Pitcher JT Hilliard. Die Indians waren eigentlich mit dem Vorhaben nach Wien gekommen, hier kurzen Prozess zu machen, doch die Angelegenheit zeichnete sich als deutlich schwieriger ab, als erhofft.
Die Offense der Hausherren bäumte sich Ende des siebenten Innings nach einem Double von Hubert Weiser noch einmal kurz auf, doch ein Run sollte ihnen nicht gelingen. Auch die Indians konnten mit einem Double aufwarten. Dieser gelang ihnen durch den neu-eingewechselten Daniel Mierer. Nach dem hoffnungsvollen Beginn der Angriffsserie folgten aber drei Outs, die allesamt nicht zum ersten Run der Dornbirner beitrugen.
Bisher konnten die Hauptstädter keinen großen Erfolg gegen Dan Hall erzielen, doch im achten Spielabschnitt waren sie dann nicht mehr aufzuhalten. Fünf Singles in Folge, allesamt für die Indians-Defense nicht zu bändigen, summierten sich zu drei Runs, die die 10:0-Führung für die Metrostars bedeutete. Mit dem Kantersieg in Spiel 6 ging es nun in das alles-entscheidende Spiel 7 der ABL-Finalserie.
Spiel 7
Wie erwartet kam es im alles-entscheidenden Spiel 7 zum dritten Matchup zwischen Jakob Simonsen und Paul Astl. Beide starteten ruhig in ihr letztes Spiel der Saison. Beide ließen schon früh im Spiel Läufer zu, doch Run sollte im ersten Antritt keinem der beiden Teams gelingen. Im zweiten Inning machten die Hausherren dann gehörig Druck. Bei keinem Out beluden sie alle drei Bases und forderten Astl und die Indians-Defense zum ersten Mal. Die ersten beiden Versuche parierten die Vorarlberger mit Outs an der Homeplate. Beim dritten Groundball zum Third-Baseman unterlief diesem allerdings ein fataler Fehler, der zum 1:0, in weiterer Folge sogar zum 2:0 führte.
Wie schon in Spiel 6 zuvor, taten sich die Dornbirner an diesem Tag schwer offensiv in Schwung zu kommen. Jakob Simonsen schenkte den Indians immer wieder eine Base durch einen Walk, doch diese konnten die Gastfreunschaft der Hauptstädter nicht in Runs ummünzen. Anders die Metrostars: Nachdem sie mit einem Hit ins dritte Inning starteten, platzierten sie Runner auf erster und dritter Base. Simon Plagg, der zuvor einen Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte, machte nun mit einem Diving-Catch seinen Fehler wieder gut. Just darauf, landeten die Wiener aber zwei weitere Hits und stellten auf 4:0.
„Es ist wie verhext“, twitterten die Dornbirn Indians, nachdem die Vorarlberger im vierten Angriffsversuch zwei Runner auf Base hatten und es nach einem Doubleplay wieder keine Runs gab. Mit einem Pitcherwechsel wollte man nun neuen Schwung in die Partie bringen.
Franz Haisjackl folgte einem glücklosen Paul Astl auf den Werferhügel. Doch auch er konnte die blau-orangen Schlagmänner nicht gleich bändigen. Erst bei Bases-loaded gelang den Indians nach einem gefangenen Linedrive das erste Out. Das zweite folgte kurz darauf nach einem Out an der Homeplate. Die Gäste machten sich bereits Hoffnungen sich unbeschadet aus der Affäre zu ziehen, doch ein Single von Hubert Weiser brachte gleich zwei Läufer nach Hause, die für die 6:0-Führung sorgten. Ein weiterer Hit durch Didier Letouze brachte einen weiteren Run.
Die Indians versuchten wieder ihr Glück. Wieder brachten sie bei einem Out Runner auf erste und zweite Base, doch außer zwei Flyouts sollte nichts folgen, also blieb es beim 7:0 für die Metrostars, die damit dem Traum vom 13. Titel immer näher kamen. Die Wiener schalteten nun einen Gang zurück, doch die Rothäute vom Bodensee blieben weiter unerfolgreich.
Für die sonst so offensivstarken Vorarlberger verging an diesem Tag nun schon das 15. Angriffsinning ohne Run. Trotz des 7-Run Defizits gaben die Rothäute nicht auf. Mit einem Hit von Youngster Michael Jäger startete der siebente Spielabschnitt in Game 7. Doch wieder, diesmal durch einen Baserunning-Fehler wurden die Hoffnungen der Indians schnell begraben.
Die Metrostars warteten heute wohl mit dem stärksten Auftritt in der gesamten Saison auf. Schon JT Hilliard in Spiel 6, als auch jetzt Jakob Simonsen in Spiel 7, zeigte das Pitching der Wiener groß auf. Die Defensive des Rekordmeisters ließ sich kaum etwas zu Schaden kommen und so konnte die Offensive frei aufspielen und das Ihrige zum Titelgewinn beitragen.
Wieder waren die Herren in blau-orange am Schlag. Der Angriffsversuch startete mit einem Hit ins Centerfield. Ein abgeworfener Batter und ein Walk beluden dann bei einem Out die Bases. Ben Salzmann schlug den Ball nun gerade soweit, dass das Infield kein Out produzieren konnte, die Wiener aber ihren achten Run im Spiel scoren konnten. Auch Dominik Löffler, einer der erfahrensten Batter der Metrostars konnte den Ball nicht über das Infield bringen. Wieder patzte die Defense der Indians und so schafften es zwei Metrostars zu scoren und den 10-Run Vorsprung herzustellen.
Mit zwei 10:0-Siegen küren sich die Vienna Metrostars verdient zum Österreichischen Baseballstaatsmeister 2014. Die Dornbirn Indians konnten in den letzten beiden Spielen zwar nicht ganz mithalten, bewiesen sich aber im Laufe der Saison als würdiger Vizemeister 2014.
Spielplan - Finale (Best-of-7)
Vienna Metrostars vs. Dornbirn Indians - 4:3
Samstag, 20. September
Spiel 1: Vienna Metrostars vs. Dornbirn Indians Spenadlwiese 10:6
Spiel 2: Vienna Metrostars vs. Dornbirn Indians Spenadlwiese 1:2
Samstag, 27. September
Spiel 3: Dornbirn Indians vs. Vienna Metrostars Sportanlage Rohrbach, Dornbirn 12:4
Spiel 4: Dornbirn Indians vs. Vienna Metrostars Sportanlage Rohrbach, Dornbirn 6:8
Sonntag, 28. September
Spiel 5: Dornbirn Indians vs. Vienna Metrostars Sportanlage Rohrbach, Dornbirn 10:6
Samstag, 4. Oktober
Spiel 6: Vienna Metrostars vs. Dornbirn Indians Spenadlwiese 10:0
Spiel 7: Vienna Metrostars vs. Dornbirn Indians Spenadlwiese 10:0
Alle Spiele und Ergebnisse:
ABL-Spielplan 2014
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