Mit einem Schock begann die U15-Europameisterschaft für Team rot-weiß-rot und das sogar noch vor "vollem Haus" im Brünner Draci-Stadium gegen die Gastgeber: Starter Tyler Pförtner hatte mit Kontrollproblemen zu kämpfen und als er endlich die Strikezone fand, waren die tschechien Schläger bereits zur Stelle um diverse Löcher in der österreichischen Defense zu finden. Justin Fürböck übernahm schon nach zwei Outs und einem beträchtlichen Schaden, um Centerfielder Christoph Vanas das erlösende dritte Flyout am ca. 115m entfernten Warning Track zu liefern.
Die Offense brachte in den ersten zwei Innings gerade einmal ein paar Walks zustande. Die Tschechen scorten jedoch munter weiter, mittlerweile aber eher auf Errors gepaart mit deftigen Hits. Im dritten Inning verhinderte Henry Fisher mit einem Double ins Rightfield den No-Hitter. Zählenswertes kam dadurch aber auch nicht zustande. Moritz Kiefer sorgte für ein einigermaßen glimpfliches drittes Inning mit nur einem Gegentreffer und freute sich über ein Double Play seiner Defense. Mit 16:0 wurde das Spiel jedoch schon im vierten Inning durch die Mercy Rule verkürzt.
Mit Weißrussland stand am Mittwoch ein Pflichtsieg am Programm, um nicht überhaupt im Turnier unter die Räder zu kommen. Christoph Vanas hatte zunächst auch kurz Schwierigkeiten den Ball fachgerecht über die Platte zu bekommen, wusste sich dann aber mit einem Pick zu helfen, um das dritte Out im Inning zu bekommen. Dabei scorte auch ein weißrussischer Läufer. Vanas ließ jedoch keinen weiteren über vier Innings zu und feierte letztlich sogar einen No-Hitter mit vier Strike outs.
Im Angriff zeichnete sich genau dasselbe Bild ab, das Österreich am Tag zuvor in der Defense zeigte: Walks (in Summe 14) und vereinzelte Hits, darunter zwei Triples von Henry Fisher. Catcher Christoph Hoscher konnte mit zwei Singles und einem Sacfly aufzeigen, Vanas, Georg Stemmer und Moritz Kiefer mit jeweils einem Hit. Ein Pinchhit 2-RBI-Double von Pförtner ließ die Weißrussen endgültig verzweifeln. Neun Runs im dritten Spielabschnitt halfen das Spiel wiederum per Regelung zu verkürzen, diesmal zugunsten Österreichs.
Gegen Russland ging es schließlich um den Halbfinaleinzug und ein heißes Duell wurde erwartet. Man hätte angenommen, dass die Russen noch ein Pitching-Ass versteckt hielten, aber mit dem aufgebotenen Starter hatte Österreich jedenfalls kaum Probleme. Es schien interessanter weise im Trend zu liegen, immer erst mit zwei Outs und allmählich über das Spiel hinweg zu punkten. Federführend in der Offense waren Henry Fisher mit 3 für 4 (und darunter wieder ein Triple) und Nicholas Schadler und Sascha Obermayer mit jeweils zwei RBI-Singles. Drei Singles von Vanas, Hoscher und Kiefer gesellten sich noch dazu. Einige Runs wurden sogar durch überaggressives Baserunning liegen gelassen.
Obermayer war für die ersten vier Innings am mound zuständig und kassierte auf nur einen Hit, nur einen Earned Run und damit den Win. Mit acht Base-on-Balls machte er sich zwar selbst das Leben immer wieder schwer, half sich aber auch mit sieben Strike Outs. Schadler deckte die restlichen drei Innings ohne nennenswerte Gegenwehr ab und stellte selbst noch mit einem 2-RBI-Double auf den Endstand von 9:1.
Das Österreichische Jugend Nationalteam bei der Europameisterschaft 2015
© David Körber; Zum Vergrößern bitte anklicken!
Mit Deutschland wartet nun der heurige Lieblings-Halbfinalgegner, allerdings ist Vorsicht geboten: Das deutsche Team ist deutlich stärker bestückt als im Frühjahr zur Suma Open. Wie auch immer, die erste Chance für U15-Edelmetall ist gekommen und das Team freut sich auf ein tolles Spiel gegen einen starken Gegner.
Bericht: David Körber
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