Ein komfortabel anmutender 10:4 Sieg in Spiel 6 der Semifnal-Serie gegen die Vienna Metrostars bringt die Diving Ducks aus Wiener Neustadt back-to-back in die Finalserie der ABL. Mit 4:2 Siegen erreichten die Ducks das Finale relativ klar und mussten nicht bis zum letzten Spiel zittern.
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Mit einer 3:2 Führung ausgestattet, verfügten die Ducks für das Heimspiel eine gute Ausgangsbasis. Während die Gegner aus Wien vom ersten Pitch an gegen das vorzeitige Ausscheiden ankämpfen mussten, hatten die Wiener Neustädter doch etwas Luft hinten raus. Zudem war mit Spieler-Coach Charlie Letourneau ein äußerst fokussierter Pitcher für die Ducks am Start. Charlie eröffnete das Entscheidungsspiel souverän und ließ mit sieben Pitches gleich mal Ruhe einkehren.
Anders rum beim ersten Ducks Angriffs-Inning. Nachdem auch JT Hillard mit Strikes begann, ließ sich Hot-Bat Claus Seiser (der später mit 4 aus 4 den Spieltag beenden sollte) einen hohen Strike bei 0:2-Count nicht entgehen und eröffnete mit einem Lead-Off Single. Nach einem Flyout exekutierte Ferdinand Obed ein Hit-and-Run und brachte nun gehörig Druck auf die Metrostars-Defense. José Ruiz beendete seinen kurzen Wien-Slump (in der Vorwoche hatte er in Wien wenig Glück bei seinen At Bats) und setzte mit einem Double die ersten beiden Runs aufs Scoreboard. Ein Defense Error der Wiener erlaubte Ruiz auch noch den dritten Run in diesem Inning zu scoren, bevor Charlie wieder seine Arbeit aufnahm.
Im zweiten Inning ließen die Metrostars erstmals ihre Schlagkraft aufblitzen, kamen durch ein Hit-by-Pitch und zwei Hits sehr gut ins Laufen, der erste Run der Wiener kam über die Plate, bevor das dritte Out erzielt war. Die Wiener Defense kamen im zweiten Inning gut über die Runden und konnten mit Ausnahme eines Hits von Claus Seiser die Ducks bei 2 Outs ruhig halten. Nach zwei raschen Groundouts und einem Hit von Brian Duncan haderten die Ducks mit einem nicht gefangenen Flyball, der den Wienern das 2:3 ermöglichte. Somit war die Partie wieder nahezu ausgeglichen, bevor die Ducks ins dritte Angriffs-Inning wechselten.
Nun schien sich ein Instant Replay des vorangegangenen Innings zu ereignen, denn bei 2 Outs erlief Jose Ortiz die zweite Base nach einem Defensive Error. Nach einem Walk durch Jan Alteneder kam dann der Moment für Wiedereinsteiger Basti Scheicher. Der DH setzte einen weiten Flyball ins Outfield zu einem Double und ermöglichte José Ortiz als auch Jan Altendeder zu scoren. Mit 5:2 wurde der frühere 3-Run-Vorsprung für die Ducks wiederhergestellt, wenn auch durch Mithilfe der gegnerischen Defense.
Auch im vierten Inning konnten die Metros einigen Druck aufbauen. Da die Hits und ein defensiver Ducks-Error im Infield jedoch bei zwei Outs passierten, kamen die Ducks ohne gegnerischen Run aus dem Inning. Nun blitze die Gefährlichkeit der Ducks-Top-Line-up auf, als Claus Seiser seinen dritten Hit in Folge ins Feld setzte, gefolgt von einem trockenen Single von Matthias Scheicher. Ferdinand Obed scorte den 6. Run der Ducks per RBI-Sac-Fly (einen tiefen Schlag ins Outfield). Nun folgte der erste Streich einer Top-Defense-Leistung eines der dienstältesten und renommiertesten Baseballspieler Österreichs. Nachdem José Ruiz einen Groundball ins Feld drischt, den kaum ein Zuseher erspähen konnte, stoppte Peter Ferak diesen Ball mit tollem Reflex und bewahrte sein Team vor weiterem Schaden. Dies brachte nicht nur einen Funken Momentum ins Metrostars Dugout, es war auch der Beginn einer sehenswerten Abschieds-Show von Ferak, der nach diesem Spiel offiziell seine Baseball-Karriere beendete und im Verlauf des Spiels noch zwei weitere Dream-Plays auf 1st Base ablieferte.
Die Wiener stiegen nun entschlossen ins fünfte Inning ein, und mit drei Hits in Folge luden sie die Bases bei keinem Out. Weiser – Duncan – Salzmann, alle hatten sie Lunte gerochen, doch ein Double Play (6-4-3), in das Dominik Löffler schlug, beendete den Zauber jäh. Charlie Letourneau erspähte die Chance, den Schaden im Inning zu minimieren, und sandte Peter Ferak via Strike-Out ins Dugout, was eine komfortable 3-Run-Führung für die Ducks einbrachte.
Ein Double von José Ortiz leitete den fünften Spielabschnitt für die Ducks in der Offense ein. Jan Alteneder ließ einen Bunt folgen, der vom Pitcher der Metrostars nicht zu einem Out auf der dritten Base genutzt werden konnte. Hubert Weiser war bei der Kollision mit José Ortiz leicht angeschlagen liegen geblieben, konnte die Partie jedoch unverletzt fortsetzen. Der Druck auf die Wiener nahm zu, zwei Runner waren bei 0 Outs in Scoring Position. Nun folgte ein sehr abgebrühtes Auftreten der Ducks-Batter. Sebastian Scheicher holte sich mit einem Grounder zur Second Base einen RBI und Clemens Seiser tat es ihm nach, sein Ground-Out zur 1B brachte das 8:3 aufs Scoreboard.
Nun begann das Spiel zu cruisen, die Outs stellten sich schneller ein. Während Charlie Letourneau drei Innings lang unbeschadet und flott aus den Innings kam, gelang es den Diving Ducks – die nun mittlerweile gegen Brian Duncan als Pitcher antraten - im siebten Inning das 9:3 sicherzustellen (Claus Seiser mit RBI-Sacfly). José Ruiz setzte im achten Inning einen Solo-Shot über den Zaun und machte damit das 10:3 klar.
Im 9. Inning angelangt, waren die Ducks-Fans noch drei emotional geladene Outs vom neuerlichen Finaleinzug getrennt, die Stimmung nahm zu und die Wiener versuchten, sich gegen das drohende Ende zu stellen. Nach einem raschen Groundout durch 3B-Man José Ortiz zu Beginn des 9. Innings versemmelte Jan Altendeder einen Routine Groundball und ließ die Wiener, die dadurch überraschend zu einem Baserunner kamen, anstatt mit zwei Outs dem letzten Spielzug der Saison gegenüberzutreten, wieder Hoffnung schöpfen. Immerhin hatten sie im ersten Spiel der Semifinalserie bereits eine deutliche Führung der Ducks im neunten Inning gedreht.
Mit Benjamin Salzmann trat nun wohl einer der gefährlichsten österreichischen Slugger an die Plate und Charlie bearbeitete ihn mit allem, was Gott verboten hatte. Nachdem Salzmann den Ball ins Outfield schlagen konnte, stockte den Ducks-Fans der Atem, denn der Ball wollte nicht im Handschuh von Outfielder Clemens Seiser landen, die Metros holten weiteres Momentum ein. Der nächste Groundball von Dominik Löffler scorte zwar den 4. Run der Wiener, konnte aber von José Ortiz zum zweiten Out im Inning auf Second Base verwertet werden. Nun stand Letourneau dem Pinch-Hitter Tobias Schermer gegenüber und nutzte die Chance, begleitet von GO-DUCKS-GO-Schlachtgesängen der zahlreichen Fans den Schlusspunkt mittels Strike-Out zu setzen.
Die Ducks sicherten sich somit den Finaleinzug. Gegner werden die Athletics aus Attnang-Puchheim sein, die erstmals in der österreichischen Baseballgeschichte ein 0:3 in einer Playoff-Serie zum 4:3 Sieg gegen die Cubs aus Stockerau wenden konnten.
Zum Abschluss bleibt ein statistischer Blick auf diese Serie, die sich nicht gerade als low Scoring Series ins Gedächtnis der Baseballfans einprägen wird. Die Ducks konnten die Metrostars mit 67:47 outscoren. Bei den Hits hatten sie jedoch nur knapp die Nase mit 70:65 vorne, und in der Defense glänzten beide Teams nicht besonders mit jeweils 18 Errors. Die Spiele selbst waren sportlich fair, durchaus interessant anzusehen und kurzweilig, da sehr viel Offense das Publikum begeisterte. Besonders hervorzuheben war das freundschaftliche gemeinsame Anfeuern der zahlreichen Fans der beiden Teams. So macht Sport tatsächlich Spaß.
Highlights: Claus Seiser 4 aus 4, 2 R, 1 RBI, Ruiz José 2 aus 5, 2 R davon 1 Home Run, 3 RBI
R H E
Metrostars 4 11 2
Ducks 10 13 4
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