Seit dem 4. März hat die Austrian Baseball Federation zwei neue Vorstandsmitglieder. Robert Buchelt übernimmt das Amt des Vizepräsidenten für den Bereich Baseball, Holger Neyer wird für die nächste Amtsperiode als Vizepräsident für Finanzen dienen.
Wir wollen Euch die Beiden vorstellen und beginnen mit Robert Buchelt:
ABF: Viele in Baseball-Austria kennen Dich ja aus dem Herren Nationalteam Programm, manche vielleicht sogar noch als Spieler. Wie stellst Du Dich alljenen vor, die Dich noch nicht kennen?
Robert Buchelt: Ich habe mich vor nunmehr 30 Jahren mit dem Virus Baseball infiziert und seitdem eint mich die Liebe zum Sport mit allen Gleichgesinnten. 1987 war also meine erste Saison und ich habe seitdem viele Stationen im österreichischen Baseball durchlaufen. Darunter waren viele Jahre als Spieler bei den Vienna Bucks, den Cubs in Stockerau und im Nationalteam. Aber auch viele nationale und internationale Einsätze als Schiedsrichter. Und da war natürlich auch meine große Leidenschaft, das Nationalteam.
Hier durfte ich viele Meilensteine für Österreich miterleben. Wie das erste NT Spiel überhaupt, die erste EM bzw. Qulifier Teilnahme (1990 Parma), erster Sieg bei einer EM, die erste Silberne, die erste Teilnahme an einer A-EM und gleichzeitig Olympischer Qualifier (2007 Barcelona), die beiden Heim EM Qualifier (2013 und 2015), die A-Gruppen Silberne U23 (2014 Trebic) und natürlich die erste WM Teilnahme letztes Jahr in Monterrey.
Ich bin verheiratet, Vater eines ebenfalls baseballfanatischen 23-jährigen Sohns und Vertriebsmanager bei einem heimischen Mobilfunker. Und das Baseball-Prinzip, des Formens eines Teams aus lauter Individualisten, zieht sich wie ein roter Faden durch mein berufliches und privates Leben.
Seit 4. März 2017 bis Du Vizepräsident für Baseball der Austrian Baseball Federation. Was hat Dich dazu bewegt Dich für diese ehrenamtliche Aufgabe zu kandidieren?
Nachdem mir das Spiel so viel an Glück, Ehrgeiz, vielen tollen Menschen die ich kennenlernen durfte und vor allem Sportemotionen pur gegeben hat, ist mein größter Motivator, dass möglichst viele junge Sportler diese Dinge auch erleben dürfen.
Ich werde daher mein Schaffen immer dem Erreichen von solchen gemeinsamen sportlichen Zielen widmen.
Foto: ABF
Die Austrian Baseball Federation gibt es jetzt schon seit über 30 Jahren. Wie siehst Du persönlich die Entwicklung dieses Verbandes?
Nachdem ich diese Entwicklung seit Anbeginn miterleben darf, kann ich sagen, dass die Entwicklung insgesamt gesehen enorm ist. Von außen sieht man das auch so, denn wir ernteten in Mexiko, ob unserer Auftritts, oft fragendes Erstaunen „erst knapp über 30 Jahre“auf die Frage, wie alt denn unser Verband wäre.
Es liegt aber auch in der Natur der Sache, dass man dennoch schon weiter sein könnte. Das liegt, wie so oft, daran, dass man die Zeit, die beim Erfahrungsammeln draufgegangen ist, gerne zurückspulen möchte um die Dinge, nun um eben diese Erfahrung reicher, anders machen zu können.
Sportlich hat sich Österreich in den letzten Jahren eingependelt. Im Nachwuchs spielt man oben mit und die Arbeit ist hier sehr vorbildlich. Die Softball-Damen spielen in den Top 6 Europas, wobei Österreichs Herren Jahr für Jahr am A-Pool vorbei schrammt. Wie soll heuer der Aufstieg gelingen?
Solch ein Vorhaben gelingt immer nur in der geballten Zusammenarbeit aller Beteiligten und ich habe die größte Zuversicht, dass sich eben diese ihrer Möglichkeiten und aber auch Verantwortung durchaus bewusst sind.
Die wichtigsten Personen für das Erreichen solch eines Ziels sind die Spieler selbst und ich werde alles dafür tun, dass ihnen in ihrer Entwicklung und beim Abrufen ihrer besten Leistung möglichst nichts im Weg steht.
Robert Buchelt (2.v.r.) als Manager des U23 Nationalteams - Foto: ABF
Wenn wir nun in die Zukunft blicken: Wohin soll die Reise für Softball- und Baseball-Austria gehen?
Es gibt eine geflügelte Phrase in der Telekom Branche wonach die einzige Konstante die stetige Veränderung ist. Veränderungen sind nicht immer angenehm oder bequem, aber unbedingt notwendig.
Uns wohnt allen der Drang inne, uns zu verbessern und diese Verbesserungen auch gegen andere einzuordnen und letztlich zu messen. Diesem Wunsch oder Drang muss man aber auch andere Dinge unterordnen.
Daher werden wir weiter danach streben zu den besten in Europa aufzuschließen und dazu zu zählen. Das wird uns auch gelingen und was danach kommt werden wir dann sehen.
Woran müssen wir als Community arbeiten, damit diese Vision auch in Erfüllung geht?
Eine Vision mündet in klare Strategien und letztlich noch klarere Maßnahmen. Man muss daher alle Dingen die man macht nach diesen Kriterien „abklopfen“ und Ressourcen dahingehend oft priorisieren.
Der erste Schritt innerhalb der Community muss daher sein, diese Vision auch zu teilen und das Verständnis und die Selbstverständlichkeit dafür zu entwickeln, dass man diese Ziele konsequent verfolgt.
Das bedeutet nicht, die eigenen Interessen aufzugeben. Es geht aber eben um dieses Verständnis, dass man bei einer Kreuzung von Interessen, die Visionsziele priorisiert.
Ich möchte aber auch alle aus der Community weiterhin um die volle Unterstützung des moralischen Rückhalts für alle unsere Teams, bitten. Da mache ich mir aber keine Sorgen, denn diese Unterstützung war immer sehr vorbildlich.
Christoph Wieser hat in den letzten 10 Jahren als Vizepräsident für Baseball viel mitgestaltet und geprägt. Wirst Du diesen Weg fortsetzen?
Wann immer man so eine Position übernimmt, dann schwingt natürlich auch die Hoffnung mit, dass man die Erwartungen auch erfüllen kann. Das Sahnehäubchen wäre es natürlich, dass es hohe Erwartungen gibt und man diese sogar übererfüllen kann.
Der Respekt vor der Leistung, die am Ende einer 10-jährigen Amtszeit steht, ist natürlich sehr hoch. Ich vertraue aber auf meine Fähigkeiten, bin ein grundpositiver Mensch, habe immer ein offenes Ohr und habe daher natürlich auch vor, für unseren Sport aus Liebe zum Sport viel mitzugestalten und zu prägen.
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