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21.04.17

U16-Team bei Suma Open auf Rang 6

Das U16-Academy Team präsentierte sich auch dieses Jahr hervorragend und zeigte bei den Suma Open in Prag Skill und Talent. Nach einer starken Gruppenphase scheiterte man dann mit ein wenig Pech gegen die Academy aus dem Raum Bordeaux. Mit zwei weiteren Siegen konnte man das Turnier aber an großartiger 6. Stelle beenden.
Vor zwei Jahren konnte die österreichische U14-Academy-Auswahl sensationell das Turnier in Prag gewinnen und sich einen Trip zur PONY World Series in die USA sichern. Acht Spieler des damaligen Champions kehrten heuer nach Prag mit dem Vorhaben zurück, den Erfolg mit dem U16 Team zu wiederholen. Einige der damals erfolgreichen Spieler hatten leider inzwischen ihre Karriere beendet, unterbrochen, oder mussten verletzungsbedingt passen.

[Für ausführliche Game Reports in englischer Sprache diesem Link folgen]


Nachdem man im Vorjahr mit einem starken, aber relativ jungen Team noch knapp an der Qualifikation für die Top 8 gescheitert war, musste das Erreichen der Top 8 in diesem Jahr das erklärte Ziel sein. Doch der Umstand, dass erstmals seit langem auch wieder gleich drei Auswahlteams aus der Baseball-Hochburg Holland am Start waren, ließ mehr Konkurrenz als in der Vergangenheit erwarten. Eines der Team war Gruppengegner der Österreicher und damit auch Favorit auf den Gruppensieg, die beiden anderen Gegner waren die U16-Nationalteams aus Serbien und der Schweiz.


Foto: Manfred Mariette


Nach einem klaren 12-0 Auftaktsieg gegen Serbien am Donnerstag hatten einige Spieler vielleicht das schweizer U16-Team ein wenig unterschätzt. So wurde das erste Freitags-Spiel zu einer knappen Angelegenheit, in der die Österreicher aber schließlich doch das bessere Ende für sich hatten und mit 5-4 siegten.

Zu einem der sportlichen Höhepunkte entwickelte sich das Friday Night Game der Austrian Baseball Academy gegen Holland B. Vor vollen Tribünen spielte sich ein hochklassiger Baseball-Krimi ab. Spektakuläre Plays, Clutch Hits und exzellente Pitching Performances bestätigten, auf welch hohem Niveau österreichische Nachwuchs-Baseballspieler bereits mithalten können. Nach mehreren Führungswechseln sicherten sich die Österreicher in einem dramatischen Finish den 6-4 Erfolg und damit den Gruppensieg.

Somit kam es im Viertelfinale am Samstag um 10 Uhr morgens zum Duell zwischen Frankreich und Österreich. Die Bordeaux Academy stellte einen ihrer Top Pitcher auf den Mound, dem die Österreicher zunächst dennoch zwei Runs abtrotzen konnten, später aber nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Am Ende wurde es "eines dieser Spiele"... Fast alles, was schief gehen konnte, ging schief. Hinzu kamen bisweilen abenteuerliche Calls der Umpires an der Plate und auf den Bases. Man sah Bloop Singles, Swinging Bunts, und als negativen Höhepunkt das verletzungsbedingte Ausscheiden von Nicholas Schadler just in dem Moment, als er eigentlich als Relief Pitcher vorgesehen war. Beim Stand von 2-1 für das ABA Team hatte der Batter der Franzosen, bei Bases loaded, 2 Outs und 2 Strikes, den Ball mit einem Checked Swing über den 3rd Baseman geklopft, Schadler - als Last-Minute-Ersatzmann im Leftfield - stolperte, krachte gegen den Spielfeldzaun und der Ball rollte bis ins hinterste Eck des Spielfelds. Ergebnis: 4 Runs.


Foto: Manfred Mariette


All das mag - ebenso wie die kurze Erholungsphase nach dem Nachtspiel - eine Rolle dabei gespielt haben dass aus dem Spiel der U16 die Luft heraußen zu sein schien, nachdem aus einer 2-1 Führung ein 2-5 Rückstand geworden war. Schließlich musste man sich mit einer 2-7 Niederlage abfinden.

Die Enttäuschung im Lager der Österreicher war riesig, hatte man sich doch - nicht unberechtigt - durchaus Hoffnungen sogar auf einen Finaleinzug gemacht, der den Franzosen schließlich auch gingen sollte.

Doch im folgenden Kreuzspiel am Nachmittag richteten sich die Burschen der ABA wieder auf und zeigten, was in ihnen steckt. Sie ließen der Auswahl der Belgischen Academy - abgesehen von einem kleinen Durchhänger - keine Chance und besiegten sie mit Mercy Rule, 13-3. Highlight war dabei der Homerun von Academy-Neuling Felix Astner.

Am Abschlusstag sah man zunächst noch ein paar melancholische Blicke bei Spielern und Trainern, als sich am Hauptfeld die Akteure des Finalspiels zeitgleich mit den Spielern der östereichischen Academy und des Teams Holland B am Nebenfeld vorbereiteten. Zunächst sah dann im Spiel um Platz 5 alles nach einer klaren Wiederholung des Erfolgs vom Freitag aus. Das ABA Team lag bereits mit 7-1 voran. Eine wacklige Vorstellung der Relief Pitcher und der Defense in den letzten Innings vereitelte aber den Sieg. Holland B kam zurück und siegte mit 10-7.

Die Erwartungen, die die Coaches, Spieler, aber auch Außenstehende in das U16 Team gesetzt hatten, waren zurecht sehr hoch gewesen. Dass die österreichischen Teams seit dem U14-Erfolg im Jahr 2015 nun freilich auch jedes Jahr zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden, lässt nicht nur die Gegner vorsichtiger werden, sondern ist zugleich ein weiterer Beleg für die positive Entwicklung im Nachwuchsbereich (Im Viertelfinale gegen die Bordeaux Academy hatten beispielsweise die meisten Beobachter das österreichische Team als Favoriten gehandelt).


Foto: Manfred Mariette


Der 6. Platz ist am Ende zweifellos ein guter Erfolg. Immerhin konnten sich nur Teams aus Holland, Tschechien und Frankreich besser platzieren, aus Ländern, die noch vor einigen Jahren sportlich fast unerreichbar schienen. Er ist zudem Ansporn, den erfolgreichen Weg der Entwicklung weiter konsequent zu verfolgen. Es zeigt aber auch, dass es noch einiger weiterer Schritte bedarf, um sich endgültig an der Spitze, unter den Top Baseball-Nationen zu etablieren. Dazu gehört etwa, den Spielern mehr Gelegenheit zu geben auf hohem kompetitiven Niveau zu spielen, besseres Pitching zu schlagen, gegen bessere Hitter zu pitchen, allgemein mehr Spiele zu spielen, zu lernen konstant - in einem Spiel ebenso wie in einem ganzen Turnier - auf hohem Niveau zu spielen. Damit einmal Leistungen wie in dem großartigen Friday Night Game zwischen Österreich und Holland beim SUMA Open 2017 nicht nur möglich, sondern selbstverständlich werden.


Bericht: Manfred Heisler

 
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