Die Softball Europameisterschaft der Damen geht in die finale Phase. Seit Sonntag ist das Österreichische Softball Nationalteam in Bollate bei Mailand im Einsatz. Das Team, das im Vergleich zur WM-Saison 2016 deutlich verjüngt auftritt, hatte für die EM dennoch Ambitionen. Sie wollten den sechsten Platz von 2015 zumindest verteidigen, insgeheim wollten sie aber mehr.
Das erste Spiel gegen Israel kam dem Team gerade recht um ins Turnier hineinzufinden. Ein 15:5 spricht für sich selbst, auch wenn defensiv noch nicht alles wie am Schnürchen lief und die Bats noch nicht ganz warm gespielt waren. Das zweite Matchup gegen Schweden zeigte dann genau diese Details schmerzlich auf. Die Schwedinnen erwischten Team Austria am falschen Fuß, schlugen die Bälle von Pitcherin Conny Chwojka nach belieben und scorten gleich vier Runs im ersten Inning. Auch wenn die Damen in rot-weiß-rot nicht aufgaben, so liefen sie doch das gesamte Spiel diesem Rückstand hinterher. Immer wieder brachten sie Runner in Scoring Position, doch der Abschluss wollte nicht gelingen. Endstand: 5:3.
Die Damen wussten, dass sie nun die restlichen Spiele in der Gruppe C gewinnen mussten. Während Ungarn am Montag kein Hindernis darstellte, waren die Tschechinnen dann doch Favorit gegen Österreich. Doch Martina Lackner und Co wussten dagegen zu halten. In der Defense standen unsere Damen kompakt hinter ihrer Pitcherin, die ein ausgezeichnetes Spiel ablieferte. Auch in der Offense erarbeitete sich the „Red Machine“ seine Chancen, wieder fehlte der letzte Hit der die Läuferinnen nach Hause schlug. Elf Läuferinnen brachte man auf Base, doch nur ein Run schaute dabei heraus. Gegen eine Spitzennation wie Tschechien zu wenig, die die Partie mit 4:1 für sich entschied.
Vorrunde (Gruppe C)
AUT VS ISR - 15:5
AUT VS SWE - 3:5
HUN VS AUT - 0:13
CZE VS AUT - 4:1
POL VS AUT - 1:2
Im Softballsport spiele etliche Faktoren eine Rolle. Unsere Damen arbeiteten in den letzten Monaten harten für dieses Event, sie spielten als Team, halfen einander aus und gaben alles was sie hatten. Österreich hat gegen die Tschechinnen, die wohl in den Top 4 beenden werden, gezeigt, dass man in Europas Spitze durchaus mithalten könnte. Am Ende fehlte dem heimischen Damen-Nationalteam dann aber die Konstanz und zuletzt vielleicht auch das Quäntchen Glück. Nur ein paar wenige Hits und Runs, entschieden schließlich über die Top 8 oder das mittlere Playoff. Es wurde letzteres und so standen in der Zwischenrunde Spiele gegen Deutschland, Kroatien und Ukraine am Programm.
Zum Auftakt ging es gegen die große Schwester Deutschland, die sich auch gleich mit einer starken Offensive und einem Homerun vorstellte. Wieder lag Österreich zurück, aber wie schon in den Spielen zuvor zeigte das Team von Head Coach Lawrence Allen Charakter und gab bis zum letzten Pitch nicht auf. So auch im Spiel gegen Deutschland. Im sechsten Inning sollten die Offensivbemühungen endlich Früchte tragen und endlich griff ein Rad ins andere. Nach Runners in Scoring Postion zwang man die Gegnerinnen nun zu Fehlern und ein Run nach dem nächsten überquerte die Homeplate. Den Winning Run erzielte Team Austria dann nach einem Trickspielzug mit einem Bunt, der Ines Daill von der zweiten scorte. Im letzten Versuch der Deutschen hielt die Defense stand und Österreich gewinnt in Cordoba-Manier 4:3.
Am Donnerstag stand dann die Partie gegen Kroatien an. Unsere Damen zeigten, dass sie auch dieses Spiel gewinnen wollten und schrieben den ersten Run an. Dabei sollte es aber für die nächsten Innings bleiben, denn die gegnerische Pitcherin hatte die Österreichischen Bats gut im Griff. Kroatien schöpfte daraus Mut und konnte im vierten Inning den Ausgleich erzielen, wobei sie eine kleine Unsicherheit in der Defense von Team Austria ihren Anteil hatte.
Die letzte Hürde in die Top 10 war nun das Team der Ukraine. Die Damen aus Osteuropa unterlagen direkt vor der Partie den deutschen Damen und hatten damit nur noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg. Österreich legte gleich ein Schäuflein nach und machten als Away Team vom ersten Pitch an Druck. Ein Hit nach dem anderen schoss durch die Lücken der blau-gelben Defense und sechs Runs im ersten Inning machten dem Namen the „Red Machine“ alle Ehre. Diesen Vorsprung wussten die Damen gut zu verteidigen, legten den einen oder anderen Run nach und hielt den Nuller am Scoreboard. Mit 8:0 konnte das Spiel vorzeitig beendet werden und der Gruppensieg in der Zwischenrunde war fixiert.
Zwischenrunde (Gruppe H)
GER VS AUT - 3:4
CRO VS AUT - 1:2
UKR VS AUT - 0:8
Damit haben Österreichs Damen nun die beste Ausgangssituation für das Final Four, das im Page System gespielt wird. Österreich steht für morgen, 20:45 Uhr, jedenfalls bereit und wird gegen den Gewinner des heutigen Abendspiels zwischen Polen und Frankreich um den direkten Einzug ins Spiel um den 9. Platz spielen. Sollten die Damen in rot-weiß-rot verlieren, haben sie immer noch die Chance durch die Hoffnungsrunde ins Spiel um den 9. Platz zu kommen. Das morgige Spiel wird in Caronno ausgetragen, die Final Four Partien folgen dann Samstag am Hauptfeld in Bollate.
