Im Auftaktspiel gegen die Ukraine musste das Österreichische Junioren Nationalteam gestern eine bittere Pille schlucken. Trotz starkem Pitching der jungen Herren in rot-weiß-rot, zogen die Ukrainer schon früh davon, nutzten die Fehler der Defense und gewann 13:3.
Viel schlechter hätte der Auftakt zum U18 EM Qualifier für die Österreicher nicht laufen können. Mit 13-3 kamen sie gegen das Team aus der Ukraine unter die Räder und stehen nun nach nur einer Partie mit dem Rücken zur Wand.
Von Beginn an war klar, dass es keine leichte Aufgabe würde, zumal der beste ukrainische Pitcher, Heorhii Hritishvili, für die Ukrainer am Mound strand. Er gilt als Top Prospect seines Landes und hat bereits bei diversen internationalen Camps (zB MLB Spring Tournament) auf sich aufmerksam gemacht.
Teile der rot-weiß-roten Lineup schienen anfangs überfordert, doch auch Österreichs Starting Pitcher, Nicholas Schadler, ließ im 1. Inning nichts zu. Als jedoch die Ukrainer zum zweiten mal an die Plate kamen, schien Schadler wie ausgewechselt. Er kämpfte mit seiner Kontrolle und schickte die ersten beiden Batter mittels Hit-by-pitch auf Base, dem dritten gestattete er einen Walk. Das gesamte Infield rückte herein, Schadler erfing sich, zwang den Batter zum Schwung, ein Groundball zum 2nd Baseman, ein Wurf auf Home sollte das Double Play starten, doch Catcher Chris Hoscher zögerte ein wenig und verzichtete schließlich auf den Wurf auf die 1. Base. Drei Pitches später dasselbe Szenario: Groundball zum 2nd Baseman, ein Short-hop Play, doch sein übervorsichtiger Wurf landete zwei Meter vor Hoscher im Boden und wurde erst vom Backstop gestoppt. Zwei Runs scorten, die verbliebenen Runner rückten auf die 2. und 3. Base vor. Zwei Groundouts später stand es 3-0 für die Ukraine.
Von da an zeigte sich Schadler wieder in Bestform, doch wieder war es schon im nächsten Inning ein Error, diesmal vom Shortstop, der postwendend von der Offense der Gegner mit einem Run bestraft wurde. In der Zwischenzeit hatten die Österreicher allerdings durch ein 2 RBI Single von Alex Seidl auf 2-3 verkürzt. Bis zum Ende das vierten Innings blieb es beim Stand von 2-4.
Alessandro Zoufal, als DH im Einsatz, ließ gleich im 4. Inning die Österreicher hoffen wieder heranzukommen. Seinen harten Line Drive konnte der Shortstop nicht sichern. Doch gleich beim nächsten Pitch kam es zu einem Missverständnis, er versuchte die 2. Base zu stehlen und wurde dort recht klar ausgeworfen. Schadlers Pitch Count war inzwischen vor allem durch das lange 2. Inning sehr hoch geklettert. So stand Coach Fredi Heisler vor der schweren Entscheidung, entweder einen weiteren Top-Pitcher einzusetzen, um das Spiel mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit knapp zu halten, oder aber mit einem anderen Reliever mehr Risiko einzugehen. Die Wahl fiel auf Christoph Vanas, der zunächst zwei Innings lang seine Aufgabe auch ohne große Probleme erfüllte. Doch seine Offense kam nach wie vor mit dem ukrainischen Pitcher so gar nicht zu recht. Am Ende des Spiels standen lediglich 5 Hits für die Österreicher zu Buche, dem gegenüber standen 15 Strikeouts.
Das 7. Inning begann dann auch noch mit einem folgenschweren Patzer. Ein Popup zum 1st Baseman wurde von diesem fallengelassen. Nach einem Walk sammelte sich Vanas wieder und schickte die nächsten beiden Batter mit 7 Pitches und zwei Strikeouts ins Dugout zurück. Doch statt drei waren es erst zwei Outs. Wieder extra Pitches, wieder extra Chancen. Und die Ukrainer nutzten sie. Einem Hit folgte ein Homerun und damit vier weitere, schmerzhafte Runs. Als Georg Stemmer im 8. Inning den Ball zu einem Homerun über den Centerfieldzaun drosch, hatte Hritishvili drei Earned Runs abgegeben. Die österreichischen Pitcher, Schadler und Vanas, gemeinsam: zwei. Der Spielstand aber hieß: 3-8 für die Ukraine....
Im Lager der Österreicher war wenig Aufbäumen zu spüren, an der Plate wollte nichts gelingen. Und gleich wieder sorgte im Gegenzug ein Misplay an der 3. Base (das allerdings als Hit gescort wurde) letztendlich für einen weiteren Run gegen Vanas.
Enttäuschender Schlusspunkt waren zwei Homeruns gegen Reliever Angelo Thau, die die 13-3 Mercy Rule Niederlage Österreichs besiegelten.
Kurzes Fazit: Zwei junge österreichische Pitcher werfen gut genug, um gegen eine überraschend gute und aggressive ukrainische Offense und vermutlich einen der besten Pitcher des Turniers zu gewinnen, doch die Defense patzt viel zu oft und wird dafür gnadenlos bestraft. Österreichische Offense findet fast nicht statt oder erstickt im Keim.
Mit dem Rücken zur Wand geht es am Dienstag gegen die Slowakei, am Mittwoch gegen Schweden und am Freitag gegen Kroatien.
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