Nach der bitteren Auftaktniederlage gegen die Ukraine machte sich Team Austria am Dienstag an die Wiedergutmachung. Gegen die Slowakei hatte man dennoch seine Probleme, schlussendlich konnte sich Österreich aber mit 4:2 durchsetzten.
Nach dem sehr deutlichen 24-1 Sieg der Schweden gegen die Sowakei am Montag hätten die österreichischen U18-Spieler annehmen können, dass ein Sieg am Dienstag nicht mehr als lockere Pflichterfüllung sein würde. Doch man hatte durchaus beobachtet, dass das Spiel anfangs noch einigermaßen ausgeglichen verlaufen war (3-1 nach 3 Innings, 6-1 nach 4 Innings und 3 Errors), und dass die Slowaken erst, nachdem sie durch einen glücklosen Pitcherwechsel und einige harte Hits im 5. Inning fast aussichtslos in Rückstand geraten waren (8 Runs), das Spiel aufgegeben hatten. So ging die junge Truppe sehr konzentriert in die Begegnung, in der Absicht, die Unzulänglichkeiten der ersten Partie vergessen zu machen und gleichzeitig die Slowaken nicht zu unterschätzen.
Für Team Austria stand der erst 15-jährige Tobias Kiefer auf dem Mound, der in seinen letzten beiden Nationalteamauftritten in Prag und Novara geglänzt hatte. Obwohl sein Pitching an diesem Tag viel weniger dominant war und er auch immer wieder mit sich und der Kontolle seiner Pitches kämpfte, lieferte er abermals ein kleines Meisterstück ab. Nach fünf Innings hatte er zwar 4 Walks, aber nur einen einzigen Hit abgegeben. Und selbst dieser einzige Hit wäre wohl auf einem Baseballfeld mit üblichen Abmessungen in ein Fly Out verwandelt worden. Dem ausgesprochen kurzen Rightfield und umso höheren Leftfieldzaun (den die Hausherren selbst als "Green Monster" bezeichnen) war es zu verdanken, dass der Ball nicht gefangen werden konnte. Gleichzeitig blieb diesmal die österreichische Defense fehlerlos, machte ein gutes Play nach dem anderen und zeigte auch in kritischen Situationen keine Nerven. Shortstop Justin Fürböck zeigte mit einigen guten Plays sein großes Talent, Philipp Eckel hielt seine 3rd Base gewohnt sauber und Sean Fürböck stoppte als Catcher zwei Basestealer an der 2. Base.
Trotz einer Reihe von Hits und harten Kontakten hatten die österreichischen Hitter in fünf innings nur einen einzigen Run über die Plate gebracht. Sascha Obermayer hatte mit einem Hustle Infield Single im zweiten Inning den Grundstein dafür gelegt. Ein Hit (Alessandro Zoufal), ein Walk (Justin Fürböck) und ein Groundout (Georg Stemmer) brachten die Österreicher in Führung.
Mit dieser knappen Führung übernahm Konstantin Teufel im 6. Inning den Ball am Mound. Doch er erwischte einen ganz schlechten Tag, fand die Zone nicht und musste nach 21 Pitches, 3 Walks und einem Single Angelo Thau weichen. Die Slowaken hatten ausgeglichen, Runner auf allen Bases und noch kein Out. Mit seinem ersten Pitch hätte es fast ein sehenwertes Double Play gegeben, doch der Fly Ball, der von Sascha Obermayer perfekt zu Hoscher (1B) und von diesem zum Catcher befördert wurde, konnte beim Versuch den von der 3. Base kommenden Runner zu taggen nicht unter Kontrolle gebracht werden: 2-1 für die Slowakei. Nächster Batter war der Centerfielder der Slowaken, der bereits etliche harte Line Drives der Österreicher aus der Luft gefischt hatte. Doch diesmal konnte sich Christoph Hoscher revanchieren: Mit einem Sprung stoppte er den Line Drive des Slowaken und stieg auf die 1. Base, bevor der Runner es zurückschaffte. Double Play, Inning vorbei.
Außer einem harten Single durch die Mitte von Marcel Theiner konnte die Österreichische Offense allerdings zunächst nichts entgegensetzen. Aber auch Thau hielt in weiterer Folge das Scoreboard sauber. Zu verdanken hatte er das im 7. Inning zuerst einem perfekten Play von Leftfielder Alessandro Zoufal, der ein sicher scheinendes Leadoff Double in ein Out an der 2. Base verwandelte. Doch dann verließ Thau seine Kontrolle und er schickte zwei Slowaken durch Walks auf Base. Als ein Bunt nicht zum Out gemacht werden konnte, drohten die Slowaken weiter in Führung zu gehen: Bases loaded, ein Out, und der Leadoff Hitter der Slowaken an der Plate. Bei zwei Strikes wurde das Middle Infield der Österreicher, das zunächst "in" gespielt hatte, zurück in die klassische Double Play Position geschickt. Den folgenden Pitch hämmerte der Slowake in Richtung Left Centerfield, doch Shortstop Fürböck sprang hoch, fing den Ball und erwischte den Runner von der 2. Base, bevor dieser an die Base zurückhechten konnte. Déjà vu: Double Play, Inning vorbei.
In der zweiten Hälfte des 7. Innings schien endlich der Widerstand der Slowaken zu bröckeln. Endlich schaffte es ein hart geschlagener Ball von Stemmer, das Outfieldgras zu finden.
Nachdem er die 2. Base gestohlen hatte, brachte ihn ein Groundout von Seidl auf die 3. Base. Ein tiefer Fly Ball knapp innerhalb der Rightfield Foulline von Philipp Eckel ließ die Österreicher ein wenig aufatmen. Der Ball fiel für ein Double zu Boden und Stemmers Run glich das Spiel zum 2-2 aus. Nach einem Walk von Sean Fürböck sorgte Chris Hoscher für noch mehr Erleichterung, indem er einen 2-Strike-Pitch hart ins Right Centerfield beförderte und Eckel nach Hause brachte. 3-2 für Österreich. Ein zweites Mal wieselte im Anschluss Sascha Obermayer zu einem Infield Single. Zoufal versuchte es ihm nachzumachen, schlug einen harten Groundball auf die linke Seite, den der Shortstop zwar stoppen, aber nicht mehr rechtzeitig zur 1. Base werfen konnte. 4-2 für Österreich.
Nach zwei ruhigen und fehlerfreien Innings konnten die Österreicher endlich abklatschen und sich, wenn auch sehr verhalten über den hart erkämpften Pflichtsieg freuen.
Dass Team Austria aus 13 Hits, 3 Walks und einer Menge harter Kontakte nur 4 Runs produzieren konnte, hätte sich fast gerächt, zumal man den Slowaken mit der gewaltigen Anzahl von insgesamt 10 Walks viel zu viele Chancen geschenkt hatte, das Spiel auf den Kopf zu stellen. Immerhin hatte man aber nur 4 Hits zugelassen (Die Slowakei hatte 6 Hits in 6 Innings gegen Schweden).
Beachtlich blieb am Ende die unglaublich mutige und reife Performance des jungen Tobi Kiefer, das "bounce-back" Outing von Angelo Thau (nach zwei zugelassenen Homeruns am Vortag) und die hervorragende Devensivleistung des gesamten Teams. Zweifellos wird es aber am Mittwoch (11 Uhr) gegen die ungemein starken Schweden (4-0 gegen Kroatien) noch etwas mehr brauchen, wenn man die Chance auf das Finale am Samstag wahren will.
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