Nach dem gestriegen Sieg gegen Schweden (13:3) ist die Tür für den Finaleinzug nun wieder weit offen. Eine beherzte Offensive ließ über die gesamte Partie nicht locker, Obermayer und Lechner sorgten vom Mound für die nötigen Strikes.
Die Ergebnisse der ersten beiden Tage ließen vermuten, dass das Spiel der Schweden gegen Österreich eine recht klare Angelegenheit werden könnte. Österreichs U18 hatte gegen die Ukraine eine empfindliche 3-13 Niederlage hinnehmen müssen, und gegen die Slowakei einen mühsamen 4-2 Sieg erkämpft. Das schwedische Team hingegen hatte die Slowakei mit 21-1 abgefertigt und auch gegen Kroatien in einem 4-0 kaum Mühe.
Vor einigen Monaten war Chris Hoscher, Österreichs Catcher-Nachwuchstalent, übrigens noch Teamkollege einiger der schwedischen U18-Spieler im European All Star Team beim MLB Spring Tournament in Barcelona. Die Schweden Max Hill, Trolle Brandt, Linus Holmberg und Julius Hopkins (der für Schweden am Mound startete) waren gleichzeitig auch U18 Coach Fredi Heislers Spieler in dem Turnier. Doch für geplante 9 Innings durfte diese Verbundenheit nun keine Rolle spielen.
Von Beginn an spürte man eine große Entschlossenheit bei den jungen Österreichern, ein hohes Maß an Konzentration und den Willen, dem favorisierten schwedischen Team alles abzuverlangen. Ein nervöser Start der Schweden brachte auch gleich die ersten Chancen anzuschreiben. Nach einem Error im Infield und einem Hit-by-pitch gelangte Georg Stemmer durch ein Fly Out auf die 3. Base. DH Sean Fürböck knallte daraufhin ein Single - den ersten von 4 Hits für ihn an dem Tag - durch die Mitte und brachte den ersten Run nach Hause. Nach einem Walk und einem Strikeout schienen die Schweden den Schaden begrenzen zu können, doch Alessandro Zoufal hatte andere Pläne. Ein Line Drive ins Leftfield holte einen weiteren Run über die Plate.
Auf Seiten der Österreicher hatte US-Rückkehrer Sascha Obermayer den Ball von Coach Fredi Heisler erhalten. Der "Soft Lefty" sollte die aggressive Offense der Skandinavier in Schach halten. Das gelang ihm, um das vorwegzunehmen, auch ganz hervorragend. Er ließ in 6 Innings nur 3 Hits, aber auch 4 Walks und dadurch zwei Runs zu. Dreieinhalb Innings lang lag Österreich mit 2-0 voran. Einige bedrohliche Situationen wurden dabei in der Anfangsphase von Österreichs Defense entschärft. Im 4. Inning gelang den Schweden aber dann der zweite Hit des Spiels, der allerdings erst hinter dem Leftfieldzaun als Homerun landete. Nach einem Walk, Groundout und Strikeout brachte ein Single schließlich den Ausgleich für die Schweden.
Das siegreiche Pitcher-Duo, Tobias Lechner und Sascha Obermayer - Foto: ABF
Doch Team Austria zeigte sich gar nicht beeindruckt, machte weiter auch and der Plate Druck. Schon im 5. Inning konnte man einen Error der Schweden ausnutzen, um die Bases mit weiteren zwei Singles zu laden. Nicholas Schadler, zum ersten Mal auch als Position Player im Turnier im Einsatz (1B), lieferte Schwedens Pitcher bei zwei Outs einen tollen Kampf an der Plate. Ein harter Line Drive ins Right Centerfield machte ihn zum Sieger, brachte sein Team wieder mit 2 Runs in Führung und veranlasste die Gegner zu einem Pitcherwechsel.
In seinen letzten beiden Innings kam nun auch Obermayer noch einmal auf Touren und ließ nichts mehr zu. Österreichs Offense hingegen ließ nicht locker. In Inning Nummer 6 trat Felix Lahsnig an die Plate und sah sich zunächst einen schlechten Pitch an, bevor er den nächsten über den Leftfieldzaun beförderte: 5-2 für Österreich. Zwei weitere Singles ließen die schwedische Defense nicht zur Ruhe kommen. Mit dem ihm eigenen Hang zur Präzision schlug Alex Seidl den Ball daraufhin an die Rightfield-Foullinie und ließ einen weiteren Runner zum 6-2 über Home laufen. Anschließend konnten die Schweden den Angriff kurz stoppen. Doch schon im nächsten, dem 7. Inning machte Catcher Hoscher klar, dass man noch nicht genug hatte. Erster Pitch, erster Swing, erster Homerun für Hoscher. Doch auch das war nur der Auftakt zu 3 weiteren Runs im Inning und einem 10-3 Zwischenstand.
Tobias Lechner, der inzwischen für Obermayer übernommen hatte, war zu Beginn die Nervosität in seinem ersten großen Auftritt in einem bedeutenden Nationalteamturnier anzumerken. Er konnte jedoch den Schaden auf einen Run beschränken und damit die Comeback-Bestrebungen des Drei-Kronen-Teams im Keim ersticken.
Ähnliches sollte ein neuer Pitcher bei den Schweden erzielen. Doch nach Singles von Zoufal und Lahsnig war Georg Stemmer entschlossen, alle Zweifel zu zerstreuen. Ein 3-Run-Moonshot setzte den Schlusspunkt hinter eine große Offensiv-Vorstellung der Österreicher. Drei schnelle Outs in der Defense besiegelten den 13-3 Mercy Rule Win für Team Austria.
Am Donnerstag hat das Team spielfrei, am Freitag steht das letzte und entscheidende Gruppenspiel gegen Gastgeber Kroatien am Programm. Da im Donnerstagsspiel die Schweden gegen Ukraine "nur" mit 4:2 gegen die Ukraine gewonnen haben, würde ein österreichischer Sieg am Freitag über die Gastgeber aus Kroatien den fixen Einzug ins Finale am Samstag bedeuten.
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