Im Rahmen unserer BLA Interview-Serie sprachen wir mit Wolfgang Pschorr, Teammanager der Indians.
Mit Platz zwei in der Division West und dem Erreichen der Playoffs ist man in Dornbirn mit der abgelaufenen Saison durchaus zufrieden. 2018 soll es einen Schritt weiter gehen, das Halbfinale wird als Ziel ausgegeben.
Wie fällt das Resümee der BLA Saison 2017 aus?
Wolfgang Pschorr: Unser Saisonauftakt verlief etwas holprig. Wir haben nicht nur das erste Spiel der Saison gleich verloren, sondern haben uns gerade in der Offensive schwer getan. Da wir während des Trainingslagers in Italien mangels Gegner keine Vorbereitungsspiele absolvieren konnten, fehlte uns trotz des Trainings einfach die Spielpraxis. Wir sind dann aber immer besser in Fahrt gekommen und konnten auch Spiele in denen wir zurücklagen gewinnen. Die Einstellung des Teams und er Kampfgeist hätte besser kaum sein können. Besonders gut konnte man dies im letzten Spiel der Saison sehen, als wir in Spiel 3 der Playoffs gegen die Vienna Wanderers die klare bessere Offense hatten, aber uns über das ganze Spiel hinweg die wichtigen Hits fehlten um das Spiel schon früh zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das Team gab nie auf, kämpfte und glaubte bis zum letzten Out an sich. Unsere jungen Spieler bekamen viel Spielzeit und sollten von diesen Erfahrungen in der Zukunft profitieren können. Sportlich haben wir nach der Katastrophen-Saison 2016 mit dem Erreichen der Playoffs und dem zweiten Platz in der Gruppe-West hinter dem Staatsmeister aus Attnang alle Ziele erreicht und wohl auch gezeigt, dass die Indians trotz der schlechten Vorsaison in die BLA gehören.
Wie bewertet man den neuen Modus?
Wolfgang Pschorr: Der neue Modus wurde von unseren Spielern, Fans und auch Sponsoren sehr gut angenommen worden. Die vielen Ländle Derbys bringen mehr Zuschauer als in der Vergangenheit an den Platz. Berücksichtigt man die Anzahl der Teams und die Geografie ist ein anderer Modus wohl nur möglich, wen die Playoffs drastisch gekürzt werden. Dies würde zwar den Grunddurchgang ausgeglichener gestalten, aber zu Kosten der Playoffs. Was am Ende besser ist oder aber der ideale Modus sollen andere Personen entscheiden. Wir sind mit dem Modus zufrieden.
Die ABF hat sich das Ziel gesetzt bis 2023 in die Top 8 Europas zu kommen. Dafür werden u.a. neue Lizenzkriterien stufenweise eingeführt. Wie steht man dazu?
Wolfgang Pschorr: Um dieses Ziel zu erreichen werden nicht nur die Vereine, sondern auch der Verband und die Baseball League Austria Strukturen und Organisation ändern und verbessern müssen. Es kann nicht nur auf Kosten der Vereine gehen. Ohne Druck der Lizenzkriterien werden gewisse Punkte sicher nicht so schnell wie es notwendig ist umgesetzt. Dennoch kommen in den Lizenzkriterien auch Punkte vor die ich kritisch betrachte. Wir BLA Vereine müssen uns stetig verbessern, nicht nur auf dem Platz, das steht außer Frage, aber auch der Verband und die Liga müssen ihren Teil dazu beitragen, unabhängig von der Manpower der Vereine.
Welche Veränderungen gibt es im Verein für das kommende Jahr?
Wolfgang Pschorr: Durch den im August letzten Jahres begonnenen Platzbau werden bis Mitte Sommer die Spiele aller Teams in Feldkirch und Hard stattfinden. Hier gilt den Cardinals und Bulls ein sehr großer Dank für deren Unterstützung. Trainiert wird weiterhin in Dornbirn, auf dem Hartplatz des Fußballclubs Hella DSV Dornbirn. Obwohl uns kein Baseballplatz für Trainingszwecke zur Verfügung steht, haben sich unsere Trainingsmöglichkeiten verbessert. Seit kurzem stehen uns das ganze Jahr über zwei Indoor Batting Cages zur Verfügung, ein Cage ist zudem mit einer top Pitching Machine ausgestattet. Weiters wird der Batting Cage beim neuen Baseballplatz, in dem auch zwei Bullpens sein werden, überdacht. Eine Trainingsabsage wegen Regen wird es künftig also nicht mehr geben.
Auf organisatorischer Ebene kommt es zu einer großen Veränderung. Patrick Steinkellner hat nach rund zehn Jahren sein Amt als Sportlicher Leiter an Wolfgang Pschorr übergeben. Patrick hat in den letzten Jahren enorm viel Zeit in den Verein investiert und wird diese künftig mit seiner Familie verbringen. Er wird natürlich weiterhin Teil der Indians Familie bleiben.
Für mich ist die Rolle des Sportlichen Leiters nicht ganz neu. Ich war in den letzten Jahren zwar nur für die Öffentlichkeitsarbeit (Presse und Social Media) und das Recruitung zuständig, aber Mitte/Ende der 90er-Jahr, als die Indians in die damalige 1.Bundesliga aufgestiegen sind, habe ich dieses Amt bereits ausgeübt.
Welche Ziele steckt man sich für die BLA Saison 2018?
Wolfgang Pschorr: Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ geben wir uns mit dem Erreichen der Playoffs nicht mehr zufrieden. Obwohl man erst nach ein paar Spielen sehen kann, ob die Import Spieler die Erwartungen erfüllen, glaube ich, dass wir uns auf diesen beiden Positionen gut verstärkt haben. Sollten wir von Verletzungen verschont bleiben, unsere einheimischen Spieler ihr Potential abrufen können, und unsere Imports uns entsprechend unterstützen und verstärken, dann glaube ich fest daran, dass wir gute Chancen haben das Halbfinale zu erreichen. Wie es dann weitergeht wird sich zeigen. Denkt man an die Playoffs im letzten Jahr, kann man wirklich sagen, dass die Playoffs ihre eigenen Gesetze haben.
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